13

Mechatronik

German

13.1


Einsatzbereiche

13.1.1 ANSATZ, MECHATRONISCHER
Interdisziplinäre Integration physikalischer Wirkprinzipien beim Entwurf mechatronischer Systeme.
13.1.2 BIOMIMETIK
{Siehe: Biomimetik (11)}
13.1.3 STEUERUNG
Technischer Vorgang in einem abgegrenzten System, bei dem eine oder mehrere Größen als Eingangsgrößen andere Größen als Ausgangsgrößen so beeinflussen, dass sie vorgegebene Werte erreichen oder einhalten.
13.1.4 (nicht besetzt)
(nicht besetzt)
13.1.5 STEUERUNG, INTELLIGENTE
Automatische Steuerung [Regelung] mit Merkmalen künstlicher Intelligenz.
13.1.6 MIKRO-MECHATRONIK
Arbeitsgebiet der Mechatronik, in dem mechanische Strukturen mit Abmessungen in der Größenordnung von Millimetern oder kleiner auftreten.
13.1.7 ÜBERWACHUNG [KONTROLLE]
Ständige Beobachtung und Ermittlung von Änderungen der Funktion von Systemen oder der Umgebung.
13.1.8 NANO-MECHATRONIK
Arbeitsgebiet der Mechatronik, in dem mechanische Strukturen mit Abmessungen in molekularer Größenordnung auftreten.

13.2


Systeme und Vorrichtungen

13.2.1 AKTUATOR
Siehe: Aktuator (1)
13.2.2 AKTUATOR, INTELLIGENTER
Aktuator, dessen Betriebsverhalten Merkmale künstlicher Intelligenz aufweist.
13.2.3 MASCHINE, INTELLIGENTE
Maschine, deren Betriebsverhalten Merkmale künstlicher Intelligenz aufweist.
13.2.4 WERKSTOFF, INTELLIGENTER
Aus mehreren Elementen oder Strukturen zusammengesetzter Werkstoff, der bei Änderung von Einsatzbedingungen ein gewisses angepasstes Verhalten zeigt.
13.2.5 WERKSTOFF {SYSTEM} {PRODUKT}, SMART
Werkstoff {System} {Produkt} mit relativ komplexem Betriebsverhalten und Merkmalen künstlicher Intelligenz.
13.2.6 MASCHINE, ADAPTIVE
Intelligente Maschine mit der Fähigkeit zur Anpassung ihres Betriebsverhaltens an eine gegebene Situation oder die Umgebung.
13.2.7 WERKSTOFF, AKTIVER
Werkstoff, der auf Anregungen infolge innerer Energieumwandlung oder Änderung seiner Parameter zu antworten vermag..
13.2.8 MECHANISMUS, EINSTELLBARER
{Siehe: Mechanismus, einstellbarer (1)}
13.2.9 REGLER, MIKRO-
Miniaturisiertes Regelungssystem mit integriertem Mikroprozessor zur Abarbeitung eines spezifischen Programms.
13.2.10 MIKROPROZESSOR
Miniaturisierter elektronischer Rechner, der integrierte Schaltungen zur Durchführung arithmetisch-logischer Operationen und zur Organisation der Befehlsabarbeitung enthält.
13.2.11 NETZ, NEURONALES
Nach biologischem Vorbild aufgebautes Netzwerk von signalverarbeitenden Einheiten (units), deren jeweils mehrere Eingangssignale gewichtet (verstärkt oder abgeschwächt) zu einem Ausgangssignal verarbeitet werden.
13.2.12 SENSORFUSION
Gleichzeitige Anwendung mehrerer Sensoren zur Ermittlung unterschiedlicher Eigenschaften eines Objekts.
13.2.13 SENSOR, INTELLIGENTER
Autonomer Sensor mit Merkmalen künstlicher Intelligenz.
13.2.14 SENSOREN, MULTIPLE
Mehrere kooperierende Sensoren, deren Signale durch die der jeweils anderen ergänzt werden.
13.2.15 STRUKTUR, EINSTELLBARE
Struktur, deren Parameter oder Bauelemente zur Verbesserung der Funktion verändert werden können.
13.2.16 SYSTEM, ADAPTIVES
System, in dem adaptive Regelung angewendet wird.
13.2.17 SYSTEMS, ARCHITEKTUR EINES MECHA-TRONISCHEN
Hierarchie und Anordnung der Komponenten eines mechatronischen Systems.
13.2.18 SYSTEM, ERKENNUNGS-
Teil eines mechatronischen Systems, das die durch Wahrnehmung gewonnene Information auswertet und zur Planung weiterer Aktivitäten nutzt.
13.2.19 SYSTEM, REGELUNGS-
{Siehe: Regelungssystem (4)}
13.2.20 SYSTEM, STELL-
Teil eines mechatronischen Systems, das die Funktion einer Maschine aufgrund von Signalen aus dem Erkennungssystem steuert.
13.2.21 SYSTEM, MECHATRONISCHES
System, das nach den Prinzipien der Mechatronik konstruiert ist.
13.2.22 SYSTEM, AUFNEHMER-
Teil eines mechatronischen Systems, das Informationen über den aktuellen Zustand einer Maschine und deren Umgebung aufnimmt, speichert, verarbeitet und verteilt.
13.2.23 SYSTEM, SELBSTORGANISIERENDES
System, das seine Form (insgesamt oder teilweise) durch Selbstorganisation gestaltet.

13.3


Eigenschaften und Verhalten

13.3.1 ANTREIBEN
Einen Körper oder Mechanismus durch Einwirkung einer Kraft in Bewegung versetzen.
13.3.2 VERHALTEN, INTELLIGENTES
Verhalten, das Merkmale künstlicher Intelligenz aufweist.
13.3.3 VERHALTEN, ADAPTIVES
Verhalten, das durch Anpassung an die jeweilige Situation oder Umgebung bei Aufrechterhaltung vorgeschriebener Funktionen gekennzeicnet ist.
13.3.4 REGELUNG, FUZZY- [UNSCHARFE]
Regelung, bei der die Beziehungen zwischen den Zustandsvariablen eines Prozesses und den aus ihrer Beobachtung berechneten Variablen unscharf (fuzzy) sind.
13.3.5 EVOLUTION
Stetig fortschreitende Veränderung von Erscheinungen in der Natur ohne Veränderung von deren qualitativer Eigenart.
13.3.6 ALGORITHMUS, EVOLUTIONÄRER
Nach dem Vorbild der natürlichen biologischen Evolution entwickeltes stochastisches Suchverfahren, das zur Lösung technischer Optimierungsprobleme eingesetzt wird, mit Wahrscheinlichkeitsregeln arbeitet und jeweils mehrere Lösungen zur Auswahl anbietet.
13.3.7 RÜCKKOPPLUNG [FEEDBACK] [PRIMÄRE RÜCKFÜHRUNG]
{Siehe: Primäre Rückführung (4)}
13.3.8 VORWÄRTSSTEUERUNG [OFFENE STEUERUNG]
{Siehe: Vorwärtssteuerung (4)}
13.3.9 INTELLIGENZ, FUNKTIONEN KÜNSTLICHER
Funktionen einer computergesteuerten Maschine, die gewöhnlich intelligenten Wesen zuzuordnen sind, wie z.B. Lernen, Voraussagen, Selbstreparatur, Anpassung.
13.3.10 INTELLIGENZ, KÜNSTLICHE
Fähigkeit einer computergesteuerten Maschine zur Ausübung von Funktionen, die auch menschlicher Intelligenz bedürfen, z.B. Schlussfolgern, Planen, Problem lösen, Muster erkennen, Verstehen, Lernen. {Siehe auch: Künstliche Intelligenz (5)}
13.3.11 INTELLIGENZ, MERKMALE KÜNSTLICHER
Eigenschaften einer computergesteuerten Maschine wie z.B. Antwortfähigkeit, Redundanz, Standby-Zustand, Rückkopplung.
13.3.12 INTELLIGENZ, MENSCHENÄHNLICHE
Nachahmung von menschlichen Denk- und Erkenntnisprozessen zur automatischen Lösung von komplexen Problemen.
13.3.13 INTELLIGENZ, MASCHINEN-
Fähigkeit einer Maschine zur Ausübung von Funktionen künstlicher Intelligenz.
13.3.14 LERNEN
Auf Erfahrung beruhendes Anpassen an die Umgebung oder eine Situation.
13.3.15 MULTIFUNKTIONALITÄT
Fähigkeit eines Systems, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen oder unterschiedliche Funktionen unter verschiedenen Bedingungen auszuüben.
13.3.16 DATENVERARBEITUNG
Anwendung von mechanischen, elektrischen oder anderen physikalischen Verfahren, um Daten von einer Form in eine andere umzuwandeln.
13.3.17 SCHLUSSFOLGERN
Logisch denken und Entscheidungen treffen.
13.3.18 REDUNDANZ
In einem System das Vorhandensein von Reservekomponenten zur Erfüllung der vorgegebenen Aufgabe.
13.3.19 REDUNDANZ, AKTIVE
Redundanz, bei der die Reservekomponenten ständig aktiviert sind.
13.3.20 REDUNDANZ, STANDBY-
Redundanz, bei der die Reservekomponenten erst nach Ausfall der ursprünglichen Systemkomponenten aktiviert werden.
13.3.21 ROBUSTHEIT
Eigenschaft eines Systems, bei Störungen oder Änderungen von System- bzw. Prozess-Parametern die vorgegebene Funktion (annähernd) beizubehalten.
13.3.22 SKALIERUNGSEFFEKT
Einfluss von Änderungen in den Abmessungen eines Objektes auf dessen Eigenschaften oder Verhalten.
13.3.23 ZEITPLANUNG [REIHENFOLGE-PLANUNG]
Festlegung der zeitlichen Abfolge von Aktivitäten einer Maschine.
13.3.24 SELBSTMONTAGE
Fähigkeit eines selbstorganisierenden Systems, die eigene Struktur aus Einzelteilen zusammenzusetzen oder zu vervollständigen.
13.3.25 SELBSTDIAGNOSE
Fähigkeit einer Maschine, das eigene Betriebsverhalten zu kontrollieren und auszuwerten.
13.3.26 SELBSTKORREKTUR
Fähigkeit einer Maschine, das eigene Betriebsverhalten zu verbessern.
13.3.27 SELBSTWARTUNG
Fähigkeit einer Maschine, sich selbst zu warten.
13.3.28 SELBSTORGANISATION
Fähigkeit eines Systems, auf die eigene innere Struktur einzuwirken oder sie zu bestimmen.
13.3.29 SELBST-REGULIERUNG
Fähigkeit einer Maschine, beim Betrieb unter wechselnden Umgebungsbedingungen das geforderte Verhalten zu erreichen oder aufrechtzuerhalten.
13.3.30 SELBSTREPARATUR
Fähigkeit einer Maschine, ihr Arbeitsvermögen nach einem Defekt selbst wieder herzustellen.
13.3.31 SELBSTEINSTELLUNG
Einstellung von System-Parametern aufgrund der Beobachtung eigener Parameter und äußerer Einflüsse.
13.3.32 AUFNEHMEN [ERFASSEN]
Gewinnung von Informationen über ein Objekt (Gegenstand oder Phänomen) durch einen Sensor.