09

Schwingungen

German


9.1 ALIASEFFEKT [BAND-ÜBERLAPPUNG]
Eine durch Verlust von hochfrequenten Anteilen eines analogen Signals verursachte Erscheinung, die eintreten kann, wenn die Prüffrequenz des Signals kleiner ist als das Zweifache der enthaltenen maximalen Frequenz.
9.2 AMPLITUDE, KOMPLEXE (einer harmonischen Schwingung)
Komplexer Parameter, dessen Modul gleich der Amplitude und dessen Argument gleich der Phase einer harmonischen Schwingung ist.
9.3 ANTIRESONANZ [PARALLEL-RESONANZ]
Kleinste Amplituden-Antwort auf eine einfache harmonische Erregung zwischen zwei aufeinander folgenden Eigenfrequenzen eines Systems.
9.4 ATTRAKTOR [ATTRAKTIVES POTENTIAL]
Menge von Punkten oder Region in einem Phasenraum, denen {der} sich die Zeitfunktion einer Bewegung nach dem Abklingen des Einschwingvorgangs bei verschiedenen Anfangsbedingungen nähert.
9.5 ATTRAKTOR, CHAOTISCHER
Attraktor, gekennzeichnet durch die komplexeste Form von begrenztem post-transientem wiederkehrenden Verhalten mit willkürlichen Charakteristiken eines deterministischen, dissipativen dynamischen Systems.
9.6 ATTRAKTOR, PERIODISCHER
Geschlossene Umlaufbahn im Phasenraum eines asymptotisch stabilen, zeitkontinuierlichen dynamischen Systems, die durch präzise Rückkehr zum Startpunkt nach einer Periode Wiederholung zulässt.
9.7 ATTRAKTOR, PUNKT-
Stabiler Gleichgewichtspunkt im Phasenraum eines dynamischen Systems.
9.8 BANDBREITE, EFFEKTIVE [RAUSCHEN, EFFEKTIVES]
Bandbreite eines idealen Bandpassfilters, das eine Leistung durchläßt, die gleich der einer Quelle weißen Rauschens ist.
9.9 BANDBREITE, NOMINALE
Abstand zwischen Frequenzen, in dem ein Bandpassfilter das Signal um 3 dB abschwächt.
9.10 EINZUGSGEBIET DER ATTRAKTION
Menge von Anfangsbedingungen im Phasenraum, die zu einer besonders langzeitigen Bewegung oder Attraktion führen.
9.11 BIFURKATION [GABELUNG] [VERZWEIGUNG]
Qualitativer Wechsel in der Topologie des Einzugsgebietes Phasenporträt (viele Punkte erzeugt in Schnittdarstellung nach Poincaré), realisierbar unter quasistatischer Änderung eines Steuerparameters jenseits dessen kritischen Wertes.
9.12 BIFURKATION, GLOBALE
Bifurkation, deren Wirkungen nicht auf die Nachbarschaft zu einem Punkt oder Zyklus im Phasenraum beschränkt sind.
9.13 BIFURKATION, HOPFSCHE
Hervortreten einer Grenzzyklus-Schwingung aus einem Gleichgewichtszustand, wenn irgendein Systemparameter verändert wird, gekennzeichnet durch ein komplex konjugiertes Paar von linearen Eigenwerten, deren Realteile durch Null gehen.
9.14 BIFURKATION, LOKALE
Bifurkation, deren Wirkungen auf die Nachbarschaft zu einem Punkt oder Zyklus im Phasenraum beschränkt sind.
9.15 BIFURKATION, SATTEL-KNOTEN-
Bifurkation, die auftritt, wenn ein Sattel und ein Knoten zusammenfallen, gekennzeichnet durch einen durch Null gehenden reellen linearen Eigenwert, wodurch ein System gezwungen ist, dynamisch zu einem entfernten Attraktor zu springen.
9.16 EINZUGSGEBIETS-GRENZEN
Phasentrajektorien, eingeleitet auf einem Einzugsgebietsgrenzen-Fluss in Richtung auf eine Sattellösung, die innerhalb der Grenzen anzieht, außerhalb aber abstößt.
9.17 CEPSTRUM [SPEKTRUM EINES SPEKTRUMS]
Inverse Fourier-Transformierte eines logarithmischen Spektrums.
9.18 CHAOS
Ungenauer Oberbegriff für ein komplexes, anscheinend irrreguläres Verhalten deterministischer dynamischer Systeme, charakterisiert durch eine empfindliche Abhängigkeit von Anfangsbedingungen und ein breitbandiges Rauschleistungsspektrum.
9.19 CHARAKTERISTIK, AMPLITUDEN-FREQUENZ-
Abhängigkeit der Amplitude einer erzwungenen Schwingung von der (Kreis-)Frequenz einer harmonischen Erregung.
9.20 CHARAKTERISTIK, AMPLITUDEN-PHASEN- [ARGANDSCHE]
Abhängigkeit der komplexen Amplitude einer harmonischen erzwungenen Schwingung von der (Kreis-) Frequenz einer harmonischen Erregung.
9.21 CHARAKTERISTIK, PHASEN-FREQUENZ-
Abhängigkeit der Phasenverschiebung einer harmonischen erzwungenen Schwingung und einer harmonischen Erregung von deren (Kreis -)Frequenz.
9.22 VERLUSTFAKTOR
Maß der Dämpfungskapazität eines Systems während erzwungener harmonischer Schwingung, ausgedrückt durch das dimensionslose Verhältnis von der pro Zyklus dissipierten Dämpfungsenergie zur Dehnungsenergie (multipliziert mit 2π) bei maximaler Lageänderung.
9.23 SKELETTKURVEN
Kurven, die die Abhängigkeit zwischen Amplitude und Frequenz von freien Schwingungen eines ungedämpften nichtlinearen Systems beschreiben.
9.24 RESONANZKURVE
Diagramm eines charakteristischen Parameters der Antwort eines erregten Systems in einer gewissen Umgebung der Resonanz gegenüber einem gewählten Parameter des Systems oder der Erregung. Anmerkung: Eine spezielle Art einer Resonanzkurve ist z.B. eine Amplituden-Frequenz-Charakteristik.
9.25 GRENZZYKLUS
Geschlossene Phasenbahn eines nichtlinearen nichtkonservativen autonomen Systems. Anmerkung: Die Literatur zu dynamischen Systemen schließt zuweilen auch erzwungene periodische Bewegungen ein, siehe auch Hopfsche Bifurkation, periodischer Attraktor.
9.26 DÄMPFUNG, COULOMBSCHE
Umwandlung von mechanischer Energie in Wärme bei Coulombscher Reibung.
9.27 DÄMPFUNG, HYSTERESEARTIGE
Dämpfung infolge elastischer Hysterese während erzwungener harmonischer Schwingung eines Systems, wodurch ein von der Erregungs-Frequenz unabhängiger Energieverlust erzeugt wird.
9.28 DÄMPFUNG, NEGATIVE
Dämpfung, abhängig von der Geschwindigkeit, mit der Energie in ein Schwingungssystem eingeleitet wird.
9.29 DÄMPFUNG, PROPORTIONALE
Dämpfung eines linearen Systems hohen Freiheitsgrades, wenn die Dämpfungsmatrix eine lineare Kombination der Trägheits- und Steifigkeits-Matrizen ist.
9.30 DÄMPFUNG, STRUKTURELLE
Dämpfung infolge äußerer (meist trockener) Reibung in den Zwangsbindungen eines Systems.
9.31 LEISTUNGSDICHTE, SPEKTRALE
Quadratischer Mittelwert einer zeitveränderlichen Größe je Einheit der Bandbreite.
9.32 DIVERGENZ
Instabilität, gekennzeichnet durch exponentiell zunehmende Abweichung vom ursprünglichen Zustand eines Systems.
9.33 DOPPLUNG, PERIODEN-
Folge von periodischen Schwingungen, in denen sich die Periode verdoppelt, wenn ein Steuerparameter des Systems verändert wird. Die Frequenz halbierenden Bifurkationen treten auf bei immer kleiner werdenden Intervallen des Steuerparameters (Kaskade von Bifurkationen).
9.34 EIGENWERTE, LINEARE
Eigenwerte von linearen Systemen oder linearisierten Systemen, die auch benutzt werden zur Prüfung der Stabilität des Systems in der Umgebung eines Gleichgewichtspunktes.
9.35 HÜLLKURVE, GRENZ-
Einhüllende einer Menge von Amplituden-Frequenz-Charakteristiken für verschiedene Werte eines System-Parameters, gegenüber dem sie invariant ist.
9.36 GLEICHUNG, DUFFINGSCHE
Prototypische Gleichung eines Oszillators mit einer kubischen {polynomialen} nichtlinearen Rückstellkraft.
9.37 GLEICHUNG, HILLSCHE
Lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung mit periodischen Koeffizienten.
9.38 GLEICHUNG, MATHIEUSCHE
Spezieller Fall der Hillschen Gleichung mit harmonischen Koeffizienten.
9.39 GLEICHUNG, VAN DER POOLSCHE
Differentialgleichung zweiter Ordnung mit linearer Rückstellkraft und nichtlinearer Dämpfung, die ein Grenzzyklus-Verhalten (selbsterregte Schwingung) beschreibt.
9.40 FEHLER, SYSTEMATISCHER [BIAS]
Systematische Abweichung eines bestimmten Wertes vom wahren Wert infolge von Unzulänglichkeiten der Mess-Ausrüstung, der Messmethode, der Umgebung oder der Bedienungsperson.
9.41 ERREGUNG, EXTRA-PARAMETRISCHE
In einem rotierenden System mit veränderlichem Massenträgheitsmoment, eine spezielle Art und Kombination von äußerer und parametrischer Erregung, die nichtlinear abhängig ist vom unbekannten Lagewinkel und der unbekannten Winkelgeschwindigkeit des Systems.
9.42 ERREGUNG, KRAFT-{MOMENT-}
Erregung eines mechanischen Systems durch eine Erregungskraft {ein Erregungsmoment}
9.43 ERREGUNG, KINEMATISCHE
Erregung eines mechanischen Systems durch vorgegebene Bewegung willkürlich gewählter Punkte des Systems.
9.44 ERREGUNG, PARAMETRISCHE
Erregung eines mechanischen Systems durch Veränderung von periodisch variablen Systemparametern, unabhängig von der Bewegung des Systems.
9.45 FILTER [WELLENFILTER]
Einrichtung oder Algorithmus zur Umwandlung eines Signals.
9.46 FILTER, BANDPASS-
Filter mit einem einzigen Übertragungsband, das sich erstreckt von unteren (nicht Null) zu oberen abgeschnittenen [Eck-] Frequenzen.
9.47 FILTER KONSTANTER BANDBREITE
Bandpass-Filter, dessen Bandbreite (in Hertz) konstant und unabhängig von der arithmetischen Mittelfrequenz ist.
9.48 FILTER, DIGITAL-
Filter, der mit digitalen Daten arbeitet.
9.49 FILTER, HOCHPASS-
Filter mit einem Übertragungsband, das bei einer unteren (nicht Null) abgeschnittenen [Eck-] Frequenz beginnt und sich bis zu einer (theoretisch) unendlichen Frequenz erstreckt.
9.50 FILTER, TIEFPASS-
Filter mit einem Übertragungsband, das bei einer endlichen abgeschnittenen [Eck-]Frequenz beginnt und sich (nach unten) bis zur Null-Frequenz erstreckt.
9.51 FILTER PROPORTIONALER BANDBREITE [KONSTANTER PROZENTUALER BANDBREITE]
Bandpassfilter, dessen Bandbreite proportional der geometrischen Mittenfrequenz ist.
9.52 FLATTER-SCHWINGUNG
Selbsterregte aeroelastische Schwingung, die sich als Folge einer Hopfschen Bifurkations-Instabilität ergibt.
9.53 KRAFT {MOMENT}, ERREGUNGS-
Zeitveränderliche{s} äußere{s} Kraft {Moment}, die {das} auf ein mechanisches System unabhängig von dessen Zustand wirkt.
9.54 KRAFT, HYSTERESEARTIGE DÄMPFUNGS-
In einem elastisch-dissipativen Material eine innere Kraft, deren Betrag der Lageänderung eines Massenelementes proportional ist, die aber in der gleichen Richtung wie dessen Geschwindigkeit wirkt.
9.55 FRAKTAL
Geometrische Struktur oder eine Menge von Punkten in einem multidimensionalen Raum, die die Eigenschaft der Selbstähnlichkeit bei verschiedenen Größenmaßstäben hat.
9.56 FREQUENZ, AMPLITUDEN-RESONANZ-
Frequenz einer erzwungenen Schwingung, bei der die maximale Amplitude einer Systemantwort auftritt.
9.57 FREQUENZ, KREIS-
Produkt aus der Frequenz einer einfachen harmonischen Größe und dem Faktor 2π.
9.58 FREQUENZ, MITTEN-
Arithmetische {geometrische} Mitte der Bandbreite eines Bandpassfilters (mittlerer Punkt auf einer linearen bzw. logarithmischen Skale).
9.59 FREQUENZ, GEDÄMPFTE EIGEN-
Frequenz der freien Schwingung eines gedämpften linearen Systems.
9.60 FREQUENZ, PHASEN-RESONANZ-
Frequenz einer erzwungenen Schwingung bei einer Phase von 90 Grad.
9.61 UNEMPFINDLICHKEIT
Phänomen {Verhalten}, dass durch eine nichtlineare Kennlinie mit einer Totzone beschrieben ist.
9.62 INTEGRATOR
Elektrischer Schaltkreis, der benutzt wird für die Umwandlung eines (schwingenden) Beschleunigungs- Signals in ein der Geschwindigkeit oder der Lageänderung proportionales Signal.
9.63 INTERMITTENZ [ZEITWEILIGES AUSSETZEN]
Typus einer chaotischen Bewegung, bei der unberechenbaren Zeitintervallen von fast regelmäßiger periodischer oder stationärer Bewegung Abschnitte zufällig erscheinender Bewegung folgen.
9.64 ISOLIERUNG, SCHWINGUNGS-
Verminderung der Antwort eines mechanischen Systems auf eine Erregung durch Einsatz elastischer Schnittstellen.
9.65 ISOLATOR, SCHWINGUNGS-
Elastische Schnittstelle zur Dämpfung von Schwingungen in einem Frequenzbereich.
9.66 LINEARISIERUNG
Wirkungsvolle Methode zur Analyse nichtlinearer Systeme in erster Näherung, basierend auf dem Ersatz der nichtlinearen mathematischen Gleichungen durch lineare.
9.67 SPEKTRAL-DIAGRAMM [WASSERFALL-DIAGRAMM]
Dreidimensionale Aufzeichnung von Frequenzspektren in Abhängigkeit von anderen Variablen (meistens Zeit oder Drehzahl). {Siehe auch: Spektral-Diagramm (8) und Wasserfall-Diagramm (8)}
9.68 SCHWINGUNGS-MESSER [VIBROMETER]
Gerät zur Messung und Anzeige von Schwingungen als Ausdruck von Lageänderungen, Geschwindigkeiten oder Beschleunigungen.
9.69 MODUL, DYNAMISCHER
Verhältnis von Spannung zu Dehnung während erzwungener Schwingungen eines linearen Materials.
9.70 BEWEGUNG, CHAOTISCHE
Bewegung, die sehr empfindlich ist gegenüber Änderungen in den Anfangsbedingungen und unberechenbar im Bereich eines chaotischen Attraktors.
9.71 BEWEGUNG, GLOBALE
Bewegung zwischen Gleichgewichtspunkten, die nicht beschränkt ist auf einen kleinen Bereich des Phasenraumes.
9.72 BEWEGUNG, LOKALE
Bewegung, die in der Nähe eines Gleichgewichtspunktes abläuft.
9.73 RAUSCHEN, WEISSES
Breitbandrauschen, dessen Energie je Einheit der Bandbreite konstant ist.
9.74 STOSSZAHL
Anzahl der Stöße einer System-Bewegung während einer Periode der Erregungskraft. {Siehe auch: Stoßzahl (3)}
9.75 OKTAVE
Frequenzintervall zwischen zwei Frequenzen, von denen eine den doppelten Betrag der anderen hat.
9.76 STEUERPARAMETER
Parameter, der ein dynamisches System beeinflußt und während dessen Bewegung konstant oder nur leicht veränderlich bleibt.
9.77 SYNCHRONISIERUNGS-PHÄNOMEN
Phänomen, bei dem sich die Frequenz einer selbsterregten Schwingung ändert infolge der Wirkung äußerer oder parametrischer Erregung in der Nähe der Frequenz äußerer Erregung.
9.78 BODE-DIAGRAMM
Diagramm des (logarithmischen) Übertragungsfaktors und der Phase in Abhängigkeit von der Frequenz einer Übertragungsfunktion. {Siehe auch: Bode-Diagramm (8)}
9.79 CAMPBELL-DIAGRAMM
Diagramm der Resonanzfrequenzen in Abhängigkeit von der Erregungsfrequenz eines Systems bei polyharmonischer Erregung (verwendet zur Kontrolle der zeitlichen Koinzidenz von Schwingungsquellen). {Siehe auch: Campbell-Diagramm (8)}
9.80 PUNKT, GLEICHGEWICHTS- [FESTER]
1. Für zeitkontinuierliche dynamische Systeme, ein Punkt im Phasenraum, dem sich eine Lösung nähern kann, wenn die Übergänge abklingen. 2. Für zeitdiskrete dynamische Systeme, eine endliche Menge von Punkten, die von dem System bei Iteration durch eine Differenzengleichung sequentiell erreicht werden.
9.81 PUNKT, HYPERBOLISCHER
Gleichgewichtspunkt eines dynamischen Systems, gekennzeichnet durch ein Phasenporträt, das mit den linearen Eigenwerten in stabilen Bereichen gegenüber Störungen strukturell stabil ist.
9.82 PUNKT, SATTEL-
Unstabiler Gleichgewichtspunkt in einem physikalischen System, mit realen Eigenwerten (mindestens ein positiver und ein negativer Eigenwert), nicht unmittelbar beobachtbar, da er Phasentrajektorien in manchen Phasenrichtungen abweist, in anderen anzieht.
9.83 PORTRÄT, PHASEN- [ZUSTANDS-]
Menge von Phasentrajektorien entsprechend verschiedenen Anfangsbedingungen eines dynamischen Systems.
9.84 BEREICH, DYNAMISCHER
Verhältnis der größten zu den kleinsten Signalen, die mit einer bestimmten Einrichtung gemessen werden können.
9.85 POTENTIAL, ABSTOSSENDES [ABWEISENDES]
Unstabile Lösung im stationären Zustand {Gleichgewicht, Zyklus, etc.}, die alle angrenzenden Bewegungen abweist.
9.86 RESONANZ, KOMBINATIONS-
Resonanz, bei der die Erregungs-Frequenz in der Nähe einer linearen Kombination von Eigenfrequenzen des linearisierten Systems liegt.
9.87 RESONANZ, EXTRA-PARAMETRISCHE
Resonanz, die durch eine extraparametrische Erregung aufrecht erhalten wird und sich in ausgeprägter Form durch zwei sich schneidende Äste einer Resonanzkurve darstellt.
9.88 RESONANZ, INTERNE
Resonanz, die auftritt, wenn einige Eigenfrequenzen eines linearisierten Systems in einem Verhältnis von kleinen ganzen Zahlen zueinander liegen.
9.89 RESONANZ, PARAMETRISCHE
Zeitlich exponentiell zunehmende Amplituden-Antwort eines dynamischen Systems infolge periodischer Änderungen eines System-Parameters.
9.90 ANALYSE, STROBOSKOPISCHE
Ermittlung der Werte physikalischer Größen eines schwingenden Systems im Rhythmus der periodischen Erregung.
9.91 SCHNITTDARSTELLUNG NACH POINCARÉ
Punktfolge im Phasenraum, die beim Durchdringen einer kontinuierlich entwickelten Phasenbahn durch eine generalisierte Fläche oder Ebene im Raum entsteht.
9.92 SELBSTERREGUNG
Erregung infolge des Eintritts von mechanischer Energie aus einer durch die Bewegung des Systems aktivierten internen, nichtschwingenden Quelle.
9.93 SEPARATRIX
Invariante Grenze der Dimension n-1, die Gebiete in einem n- dimensionalen Phasenraum trennt.
9.94 AUSMASS DER SCHWINGUNG
Kriterium für die Vorhersage möglicher Gefahren, bezogen auf spezielle Werte oder Parameter, die eine Schwingung kennzeichnen.
9.95 AUSMASS DER SCHWINGUNG (einer Maschine)
Menge der maximalen Effektivwerte der Schwingungs-Geschwindigkeit, gemessen an signifikanten Punkten einer Maschine (z.B. an Lagern, Aufhängungen).
9.96 PHASENVERSCHIEBUNG
Phasendifferenz von zwei harmonischen Schwingungen gleicher Frequenz.
9.97 SIGNALFOLGE, TYPISCHE (einer Maschine)
Signal-Frequenz-Spektrum, das spezifisch ist für eine bestimmte Maschine oder Komponente, ein System oder Subsystem, zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten Funktionsbedingungen.
9.98 RAUM {EBENE}, PHASEN- [ZUSTANDS-]
Abstrakter mathematischer Raum {mathematische Ebene}, dessen {deren} Koordinaten die Zustandsvariablen sind.
9.99 SPEKTRUM, AUTO- (LEISTUNG)
Spektrum, dessen Größe die Leistung bei der Phase Null darstellt, definiert als die Fourier-Transformierte des Eingangs multipliziert mit ihrer komplexen Konjugierten.
9.100 SPEKTRUM, GRUND- (EINER MASCHINE)
Schwingungs-Spektrum einer neuen oder gut arbeitenden Maschine, benutzt als Bezugsbasis für spätere Analysen.
9.101 SPEKTRUM, SCHOCK- (ANTWORT)
Spektrum der maximalen Antworten einer Serie von bestimmten Systemen (meist linear mit einem Freiheitsgrad) auf einen mechanischen Schock als Funktion ihrer Eigenfrequenzen.
9.102 ZUSTAND (EINES DYNAMISCHEN SYSTEMS)
Quantitative Beschreibung des Verhaltens eines dynamischen Systems zu einer beliebigen Zeit, bestimmt durch die Werte der Zustandsvariablen.
9.103 ZUSTAND, WIEDER-KEHRENDER
Besonderer Zustand eines dynamischen Systems, wenn nach genügender Zeit das System beliebig nahe zu diesem Zusatand zurückkehrt.
9.104 STEIFHEIT, KOMPLEXE DYNAMISCHE
Verhältnis der komplexen Amplitude einer harmonischen Erregungskraft zur komplexen Antwortamplitude einer einfachen harmonischen Schwingung.
9.105 KATASTROPHENTHEORIE
Theorie, die sich mit der Abhängigkeit der Anzahl und der Art der Gleichgewichtspunkte von den Parametern in der Nähe ihrer kritischen Werte befasst.
9.106 TÖNE, KOMBINIERTE
In Akustik und Schwingungstechnik, Frequenzen, die als eine Linearkombination zweier Grundfrequenzen erscheinen.
9.107 BAHN [TRAJEKTORIE], PHASEN,- {ZUSTANDS-}
Bahn in einem Phasenraum bzw. Zustandsraum
9.108 FOURIER-TRANSFORMIERTE
Umkehrbare Integral-Transformation einer Zeitfunktion in eine entsprechende Frequenzfunktion.
9.109 DISKRETE FOURIER-TRANSFORMIERTE
Version der Fourier-Transformierten, anwendbar auf eine endliche Anzahl ausgewählter Funktionswerte.
9.110 FOURIER-TRANSFORMATION, SCHNELLE
Algorithmus zur schnellen und effektiven Berechnung Diskreter Fourier-Transformierter (von den gewählten Zeitdaten zu diskreten Frequenzkomponenten).
9.111 ZUSTANDSVARIABLE (eines dynamischen Systems)
Kleinste Menge von Variablen, die den Zustand eines dynamischen Systems vollständig beschreiben.
9.112 ZUSTANDSVEKTOR
Vektor, dessen Komponenten die Zustandsvariablen eines dynamischen Systems sind.
9.113 SCHWINGUNG, QUASIPERIODISCHE
Schwingung mit harmonischen Komponenten, deren Frequenzen denen einer periodischen Schwingung gleichen.
9.114 SCHWINGUNG, KOMBINIERTE
Erzwungene periodische Schwingung mit harmonischen Komponenten, deren Frequenzen rationale Vielfache der Frequenz einer bestimmten harmonischen Erregung sind.
9.115 SCHWINGUNG, GEDÄMPFTE
Schwingung eines mechanischen Systems unter dem Einfluss von Dämpfung.
9.116 SCHWINGUNG, ABKLINGENDE
Freie gedämpfte Schwingung eines mechanischen Systems, bei der die Spitze-Spitze-Werte der Antwort-Variablen mit der Zeit exponentiell abnehmen.
9.117 SCHWINGUNG, DIVERGENTE
Schwingung eines mechanischen Systems, bei der die Spitze-Spitze-Werte der Antwort-Variablen oder deren Ableitungen mit der Zeit zunehmen.
9.118 SCHWINGUNG, NICHTLINEARE
Schwingung eines nichtlinearen Systems.
9.119 SCHWINGUNG, PARAMETRISCHE
Schwingung, die durch parametrische Erregung verursacht und aufrecht erhalten wird.
9.120 SCHWINGUNG, PERIODISCHE
Schwingung, bei der sich die Amplitudenmuster in gleich bleibenden Zeitabschnitten wiederholen.
9.121 SCHWINGUNG, SELBSTERREGTE
Schwingung, die durch Selbsterregung verursacht und aufrecht erhalten wird.
9.122 SCHWINGUNG, SUBHARMONISCHE
Erzwungene periodische Schwingung mit harmonischen Komponenten, deren Frequenzen Bruchteile der Frequenz einer bestimmten harmonischen Erregung sind.
9.123 SCHWINGUNG, SUPERHARMONISCHE [ULTRAHARMONISCHE]
Erzwungene periodische Schwingung mit harmonischen Komponenten, deren Frequenzen ganzzahlige Vielfache der Frequenz einer bestimmten harmonischen Erregung sind.
9.124 SCHWINGUNGEN, ANTI-PHASE-
Synchronschwingungen, die zu jedem Zeitpunkt eine Phasendifferenz von 180° haben.
9.125 SCHWINGUNGEN, IN-PHASE-
Synchronschwingungen, deren Phasen zu jedem Zeitpunkt gleich sind.