5 |
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5.1 |
Systeme |
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5.1.1 |
ROBOTERTECHNIK Wissenschaftlich-technisches Gebiet der Entwicklung, Fertigung und Anwendung von Robotern. |
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5.1.2 |
ROBOTER Automatisch gesteuertes mechanisches System zur Ausführung von Bewegungsvorgängen wie Handhabung von Objekten und Lokomotion. |
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5.1.3 |
ANDROID Roboter, der einem Menschen in seiner physischen Erscheinung ähnelt. |
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5.1.4 |
ANTHROPOMORPHER ROBOTER Roboter mit einem Manipulator, der Drehgelenke ähnlich denen eines menschlichen Armes enthält. |
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5.1.5 |
TELEOPERATOR Roboter, ferngesteuert durch eine Bedienungsperson, die die Roboterbewegungen beobachtet und als Rückführglied in dem Steuerungsprozess wirkt. |
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5.1.6 |
PICK-AND-PLACE ROBOTER [PLATZIERUNGS-R.] Einfacher Roboter zur Verlagerung eines Objektes von einem bestimmten Platz auf einen anderen. |
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5.1.7 |
ENDLAGENROBOTER Roboter, dessen Bewegungen nur in den Endlagen jedes seiner Aktuatoren in deren jeweiligem Bewegungsbereich gestoppt werden können. |
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5.1.8 |
INTELLIGENTER ROBOTER Roboter, der über künstliche Intelligenz zur Steuerung seines Bewegungsverhaltens verfügt. |
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5.1.9 |
PLAYBACKROBOTER Roboter, der nach einem mittels Teach-in-Programmierung eingegebenen Programm gesteuert wird. |
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5.1.10 |
MOBILER ROBOTER Roboter, der auf einer Plattform montiert ist, die sich automatisch gesteuert fortbewegen kann. |
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5.1.11 |
SCHREITROBOTER Mobiler Roboter, der sich ähnlich dem Menschen oder einem Tier fortbewegt. |
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5.1.12 |
PEDIPULATOR Gegliedertes Bein eines Schreitroboters. |
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5.1.13 |
MANIPULATOR Einrichtung zum Greifen und gesteuerten Bewegen von Objekten. |
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5.1.14 |
HANDBETRIEBENER MANIPULATOR Manipulator, der von einer Bedienungsperson ohne zusätzliche Energiezuführung betätigt wird. |
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5.1.15 |
MASTER-SLAVE MANIPULATOR Teleoperator, bei dem ein nachgeordneter Manipulator (slave) die Bewegung eines strukturell ähnlichen vorgeordneten Manipulators (master) nachahmt. |
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5.1.16 |
BILATERALER MANIPULATOR Master-Slave-Manipulator, bei dem die zum Bewegen des vorgeordneten Manipulators erforderliche Kraft gleich der des nachgeordneten Manipulators ist. |
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5.1.17 |
PROGRAMMIERBA-RER MANIPULATOR Manipulator, der nach einem gespeicherten Programm gesteuert wird. |
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5.1.18 |
MANIPULATOR MIT FESTPROGRAMM-STEUERUNG Manipulator mit einer Programmierung, deren Ablaufplan nicht ohne physikalische Eingriffe verändert werden kann. |
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5.1.19 |
ROBOTERSYSTEM Hardware und Software eines Roboters, einschließlich der Einrichtungen für Manipulation und Lokomotion, Endeffektoren, Energieversorgung, Steuerung; ferner den Ausrüstungen und Sensoren, mit denen der Roboter direkt gekoppelt ist. |
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5.1.20 |
PROTHESE Einrichtung, die versehrte menschliche Gliedmaßen (oder andere Körperteile) in bezug auf deren Funktionsfähigkeit teilweise oder völlig ersetzt. |
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5.1.21 |
EXOSKELETON Mechanismus, dessen kinematische Struktur der des menschlichen Körpers entspricht und der sich mit dem Körper bewegt, an dem er befestigt ist. |
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5.2 |
Baugruppen |
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5.2.1 |
BASIS [GESTELL] [RUMPF] Baugruppe eines Roboters, die das erste Gelenk der kinematischen Kette eines Manipulators oder Pedipulators trägt. {Siehe auch: Gestell (1)} |
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5.2.2 |
PORTAL Brückenähnliche Struktur, die als Führungsbahn für einen hängenden Roboter dient. |
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5.2.3 |
SCHULTER Gelenk zwischen Rumpf und Arm eines Roboters. |
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5.2.4 |
ARM [ROBOTERARM] Baugruppe aus gelenkig miteinander verbundenen und relativ zueinander angetriebenen Gliedern zur Führung des Endeffektors eines Roboters. |
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5.2.5 |
OBERARM In der Schulter gelagertes Glied eines Armes. |
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5.2.6 |
UNTERARM Mit einem Handgelenk versehenes Glied eines Armes. |
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5.2.7 |
ELLBOGEN Gelenk zwischen Oberarm und Unterarm. |
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5.2.8 |
HANDGELENK Baugruppe mit Drehgelenken zwischen Unterarm und Endeffektor eines Manipulators. |
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5.2.9 |
ENDEFFEKTOR Baugruppe am äußeren Ende eines Roboterarmes zur Auübung einer beabsichtigten technologischen Wirkung auf Objekte. |
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5.2.10 |
GREIFER Endeffektor, der Objekte erfasst, vorübergehend festhält und wieder freigibt. |
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5.2.11 |
ROBOTERMODUL In sich geschlossene Baugruppe aus Roboterelementen, die auf unterschiedliche Weise mit anderen, nicht unbedingt identischen, Baugruppen zu einem Roboter kombiniert werden kann. |
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5.2.12 |
HANDBEDIENUNGSGERÄT Tragbare Steuereinheit mit Tastatur zur Teach-in-Programmierung. |
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5.2.13 |
NACHGIEBIGE SELBSTZENTRIE-RUNG Nachgiebige, meist elastisch wirkende Einrichtung zur selbsttätigen Zentrierung bzw. Feinpositionierung eines Endeffektors relativ zu einem Objekt, besonders bei Montagevorgängen. |
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5.2.14 |
PARALLEL- MANIPULATOR Manipulator, bei dem die Bewegungssteuerung des Endeffektors über mindestens zwei voneinander getrennt angetriebene kinematische Ketten zwischen Gestell und Endeffektor erfolgt. |
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5.3 |
Bewegung |
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5.3.1 |
WELTKOORDINATENSYSTEM Koordinatensystem, das relativ zur Erde in Ruhe ist. |
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5.3.2 |
RELATIVKOORDINATENSYSTEM Koordinatensystem, das sich relativ zur Erde bewegen kann. |
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5.3.3 |
BASISKOORDINATENSYSTEM Koordinatensystem, das mit der Basis eines Roboters fest verbunden ist. |
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5.3.4 |
AUFGABENBEZOGENES KOORDINATENSYSTEM Koordinatensystem, in dem die vom Roboter auszuführende Aufgabe beschrieben ist. |
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5.3.5 |
GELENKKOORDINATENSYSTEM, Koordinatensystem, das an einem Gelenk mit einem Glied fest verbunden ist. |
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5.3.6 |
KARTESISCH KOORDINIERENDER ROBOTER Roboter, dessen Hauptachsen ein kartesisches Koordinatensystem bilden. Anmerkung: Analoge Definitionen gelten für einen ZYLINDRISCH bzw. SPHÄRISCH KOORDINIERENDEN ROBOTER. |
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5.3.7 |
REDUNDANTE BEWEGLICHKEIT (EINES ROBOTERS) Betrag, um den der Freiheitsgrad eines Roboters die Anzahl der unabhängigen Koordinaten übersteigt, die zur Beschreibung der auszuführenden Aufgabe erforderlich sind. |
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5.3.8 |
MANÖVRIERFÄHIGKEIT Fähigkeit eines Roboters mit redundanter Beweglichkeit, eine Aufgabe in unterschiedlichen Kombinationen der Bewegungen seiner Glieder auszuführen. |
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5.3.9 |
HAUPTACHSEN Gelenkachsen eines Roboterarmes, die zur Positionierung eines Referenzpunktes am Handgelenk innerhalb des Arbeitsbereiches benötigt werden. {Siehe auch: Hauptachsen (11)} |
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5.3.10 |
NEBENACHSEN Gelenkachsen eines Handgelenkes, die zur Orientierung des Endeffektors relativ zum Roboterarm benötigt werden. |
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5.3.11 |
GELENKRAUM Raum, beschrieben durch einen Vektor, dessen Komponenten die Gelenkvariablen sind.. |
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5.3.12 |
ARBEITSRAUM-HÜLLFLÄCHE Begrenzungsfläche(n) des Arbeitsraumes. |
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5.3.13 |
ARBEITSBEREICH Variationsbereich der Gelenkvariablen bei normalem Betrieb eines Roboters. |
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5.3.14 |
ARBEITSRAUM Gesamtheit aller Punkte im Bewegungsraum eines Roboters, die vom Referenzpunkt eingenommen werden können. |
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5.3.15 |
REFERENZPUNKT Am Handgelenk oder am Endeffektor gewählter Punkt zur Beschreibung von dessen Position. |
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5.3.16 |
GEFAHRENBEREICH Jeder Bereich zwischen bewegten Teilen eines Roboters oder zwischen dem Roboter und seiner Umgebung, in dem die Gefahr besteht, dass ein Mensch oder ein technischer Gegenstand beschädigt werden können. |
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5.3.17 |
PRONATION Bewegung eines Greifers in eine Stellung, in der die Greiforgane nach unten oder nach innen gerichtet sind. {Siehe auch: Pronation (11)} |
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5.3.18 |
HÖHE Winkel zwischen einer Visierlinie und einer horizontalen Ebene. |
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5.3.19 |
AZIMUT Horizontale Projektion des Winkels zwischen einer Visierlinie und einer horizontalen Bezugsgeraden. |
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5.3.20 |
ORIENTIERUNG Bewegung eines Körpers in eine vorgeschriebene Stellung. |
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5.3.21 |
LAGE Kombination von Position und Stellung. |
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5.3.22 |
POSITIONIERGENAUIGKEIT Grad der Übereinstimmung von Soll-Position und Ist-Position. |
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5.3.23 |
WIEDERGABEGENAUIGKEIT Grad der Übereinstimmung von Ist-Position und der (mittels Teach-in-Programmierung) eingespeicherten Position. |
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5.3.24 |
HALT Unterbindung aller Bewegungen eines Roboters während eines Arbeitsganges unter Aufrechterhaltung der Energieversorgung. |
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5.3.25 |
ZITTERN Vibration eines Roboterarmes während oder am Ende seiner Bewegung. |
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5.3.26 |
RÜCKFEDERUNG Lageänderung eines Endeffektors bei Entlastung. |
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5.3.27 |
GELENKVARIABLE Größe, die die Relativbewegung zweier aufeinander folgender Glieder eines Manipulators beschreibt. |
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5.3.28 |
SINGULÄRE KONFIGURATION Besondere Konfiguration von Roboter-Gliedern, in der eine Einschränkung der Beweglichkeit des Endeffektors im Vergleich zu Konfigurationen im regulären Arbeitsraum vorliegt. |
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5.3.29 |
HINDERNIS-ABBILDUNG Geometrische Transformation des Arbeitsraumes in einen Kartesischen oder Gelenkraum, in dem der Manipulator durch einen Punkt repräsentiert ist und Hindernisse als verbotene Bereiche ausgewiesen sind. |
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5.4 |
Steuerung |
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5.4.1 |
TEACH-STEUERUNG Steuerung eines Roboters mittels Führung seines Endeffektors durch eine gewünschte Folge von Lagen und Speicherung von deren Koordinaten. |
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5.4.2 |
ADAPTIVE REGELUNG Steuerung durch ein System, dessen Programme oder Parameter sich unter dem Einfluss von Änderungen der Betriebsbedingungen automatisch ändern. |
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5.4.3 |
PUNKT-ZU-PUNKT- STEUERUNG Steuerung der Bewegung eines Referenzpunktes durch vorgeschriebene diskrete Positionen im Raum. |
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5.4.4 |
LAGENSTEUERUNG Steuerung der Bewegung eines Objektes durch vorgeschriebene diskrete Lagen im Raum. |
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5.4.5 |
BAHNSTEUERUNG Steuerung der Bewegung eines Referenzpunktes entlang einer vorgeschriebenen Bahn. |
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5.4.6 |
FOLGESTEUERUNG Steuerung eines Endeffektors durch zeitlich aufeinanderfolgendes Bewegen der einzelnen Antriebe. |
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5.4.7 |
GESCHWINDIGKEITSSTEUERUNG Steuerung der Geschwindigkeit eines Endeffektors aufgrund inkrementaler Messung der Gelenkvariablen. |
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5.4.8 |
LERNENDE REGELUNG Regelung durch ein System, dessen Programme oder Parameter sich unter Auswertung der aus vorangegangenen Arbeitszyklen gewonnenen Ergebnisse automatisch ändern. |
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5.4.9 |
SENSORSTEUERUNG Steuerungsmodus eines Roboters, bei dem dessen Verhalten entsprechend den von externen Sensoren gegebenen Informationen eingestellt wird.. |
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5.4.10 |
IMPEDANZSTEUERUNG Steuerungsmodus eines Roboters, bei dem dessen mechanische Impedanz entsprechend der auszuführenden Aufgabe eingestellt wird. |
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5.4.11 |
KRAFTREGELUNG Regelung, in der als Regelgrößen die Kontaktkräfte zwischen dem Endeffektor eines Manipulators und dessen Umgebung fungieren. |
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5.4.12 |
POSITIONS-KRAFT- REGELUNG Steuerung der Bewegungen des Endeffektors eines Manipulators durch Positions- und Kraftrückkopplung. |
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5.5 |
Verschiedenes |
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5.5.1 |
TEACH-IN-PROGRAMMIERUNG Eingeben eines Programms in den Speicher eines Roboters durch Führen seines Endeffektors durch die geforderten Arbeitslagen. |
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5.5.2 |
TEACH-RESTRIKTION Beschränkung der Geschwindigkeit der Teach-in-Programmierung auf die dem Roboter während des Arbeitsvorganges gemäße Bewegungsgeschwindigkeit. |
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5.5.3 |
OFF-LINE- PROGRAMMIERUNG Programmierung von Arbeitsfolgen und –bedingungen eines Roboters auf einem Computer, der vom robotereigenen Computer unabhängig ist. |
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5.5.4 |
AKTIVE ANPASSUNG Adaptive Regelung in Reaktion auf Signale von Kraft-Sensoren. |
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5.5.5 |
PASSIVE ANPASSUNG Anwendung mechanischer Nachgiebigkeit im Endeffektor eines Roboterarms. |
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5.5.6 |
PROXIMAL Nahe dem Rumpf, (entfernt vom Endeffektor) eines Roboters gelegen. {Siehe auch: Proximal (11)} |
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5.5.7 |
DISTAL Entfernt vom Rumpf, (nahe dem Endeffektor) eines Roboters gelegen. {Siehe auch: Distal (11)} |
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5.5.8 |
DIREKTE AUFGABE Berechnung der Lage, der Bewegung und des Kräftezustandes des Endeffektors eines Roboterarms aus bekannten Kräften, Lageänderungen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen an den Antrieben. |
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5.5.9 |
INVERSE AUFGABE Berechnung der Kräfte, Lageänderungen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen an den Antrieben aus bekannten Lagen, Bewegungen und Kräften am Endeffektor eines Roboterarmes. |
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5.5.10 |
BERÜHRUNGSSENSIBILITÄT Fähigkeit zur Wahrnehmung eines Kontaktes von Endeffektor und Objekt. |
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5.5.11 |
KRAFTSENSIBILITÄT Fähigkeit zur Wahrnehmung einer Kontaktkraft zwischen Endeffektor und Objekt. |
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5.5.12 |
SCHLUPFSENSIBILITÄT Fähigkeit zur Wahrnehmung relativer Gleitbewegung zwischen Kontaktflächen an Endeffektor und Objekt. |
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5.5.13 |
NÄHERUNGSSENSIBILITÄT Fähigkeit zur Wahrnehmung einer Änderung des Abstandes zwischen Endeffektor und Objekt (bzw. auch zur Wahrnehmung der Anwesenheit eines Objektes in einem vorgeschriebenen Bereich). |
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5.5.14 |
VISUELLER SENSOR Sensor, der Informationen von der Umgebung als optisches Bild wahrnimmt. |
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5.5.15 |
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Fähigkeit eines Roboters zur Benutzung von Sensordaten in Algorithmen, die eine menschliche Intelligenz nachahmen. {Siehe auch: Künstliche Intelligenz (13)} |